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vollständig schlugen, und sie würden dieselben gänzlich aufgerieben haben, wenn die hereinbrechende Nacht sie daran nicht gehindert hätte. 55 Unsere Vorfahren aber hatten einen glänzenden und erfolgreichen Sieg erfochten, denn abgesehen von der gänzlichen Niederwerfung ihrer Feinde jagten sie auch den ringsum wohnenden Völkerschaften grossen Schrecken ein und gewannen dazu noch, gleichsam als Lohn für ihre Anstrengung, eine sehr reiche Beute. Denn in dem Lager der Feinde fanden sie nach dessen Einnahme ungeheure Schätze, die sowohl für den allgemeinen als für den privaten Gebrauch verwendbar waren und ihnen bei ihrer grossen Not sehr zu statten kamen. 56 Die Vorteile dieses Kampfes traten aber nicht allein in der Gegenwart zu Tage, sondern liessen sich auch für die Zukunft erwarten. Denn abgesehen davon, dass sie die Feinde unter ihre Botmässigkeit brachten, beugten sie auch deren Mut und flössten durch den herrlichen Sieg über die Amalekiter auch den umliegenden Völkern gewaltigen Schrecken ein. Zudem vermehrten sie ihren Reichtum. 57 Denn der Feind hatte eine Menge Gold- und Silbergeschirr, eherne Gefässe zum Küchengebrauch, geprägtes Gold- und Silbergeld, Gewebe, kunstvolle Waffen und andere Kunst- und Ausrüstungsgegenstände, ausserdem viel Vieh und allerhand Gerät, das ein Heer auf dem Marsche zu gebrauchen pflegt, zurückgelassen. 58 Die Hebräer aber wurden sich auch infolge des Sieges ihrer Tapferkeit mehr bewusst und vertrauten mehr als bisher ihren Kräften und ihrer Ausdauer im Ertragen von Mühen. Ja, sie waren überzeugt, dass niemand mehr ihnen widerstehen könne. Einen so grossartigen Erfolg hatte dieser Kampf gezeitigt.

(5.) 59 Am folgenden Tage liess Moyses den gefallenen Feinden die Rüstungen ausziehen, die Waffen, welche die Flüchtigen von sich geworfen, sammeln und verteilte an die, welche sich besonders hervorgethan, Belohnungen. Den Jesus aber lobte er vor versammeltem Kriegsheere, das Zeuge seiner herrlichen Thaten gewesen war. Von den

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Flavius Josephus: Jüdische Altertümer. Otto Hendel, Halle a.d.S. 1899, Seite 146. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:FlavJosAnt1GermanClementz.pdf/145&oldid=- (Version vom 4.8.2020)