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hatte, geriet durch die Rüstungen der Eingeborenen in grosse Verlegenheit. Und als es nun zum Kampfe kommen und das Kriegsglück versucht werden sollte, bemächtigte sich grosse Verwirrung der Hebräer, denn sie sollten, obgleich nicht hinreichend vorbereitet, mit einem gut geleiteten und gerüsteten Heere streiten. 44 Moyses aber sprach ihnen Trost zu und ermahnte sie, auf Gottes Hilfe zu vertrauen und wohlgemut zu sein. Er, der ihnen zur Freiheit verholfen, werde ihnen auch den Sieg über ihre Feinde verleihen, die ihnen jene wieder rauben wollten. 45 Sie sollten erwägen, dass ihr Heer doch nicht so klein und schwach sei, auch an Waffen, Geld, Lebensmitteln und allem anderen, was zur Kriegführung nötig sei, keinen Mangel habe, weil sie der Hilfe Gottes sicher seien. Der Feinde Heer dagegen sei klein, schlecht bewaffnet und schwach, und Gott werde nicht zulassen, dass sie von solchen Männern überwunden würden. 46 Auch sollten sie sich ins Gedächtnis rufen, wie mächtig der Helfer sei, dessen Beistand sie in so vielen und noch weit schlimmeren Gefahren kennen gelernt hätten. Denn hier hätten sie nur mit Menschen zu kämpfen, früher dagegen seien Hunger und Durst, Berg und Meer ihre viel gefährlicheren Gegner gewesen, und auch die hätten sie doch mit Gottes gnädiger Hilfe vollständig überwunden. Sie sollten daher freudigen Herzens in den Kampf ziehen, denn reiche Beute winke ihnen nach Besiegung ihrer Feinde.

(3.) 47 So feuerte Moyses den Mut des Heeres an. Alsdann berief er die Stammeshäupter und die Edelsten des Volkes, erst einzeln, danach alle zusammen, zu sich und ermahnte die jüngeren, den Befehlen der älteren zu gehorchen, die letzteren aber, dem Führer des Heeres den schuldigen Gehorsam nicht zu versagen. 48 So erwarteten sie denn gestählten Mutes und in der Hoffnung auf endliche Erlösung aus ihrer schlimmen Lage den Kampf und baten den Moyses, sie gradeswegs und unverzüglich gegen den Feind zu führen, damit ihr Eifer nicht erkalte. 49 Moyses wählte nun aus der ganzen Menge

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Flavius Josephus: Jüdische Altertümer. Otto Hendel, Halle a.d.S. 1899, Seite 144. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:FlavJosAnt1GermanClementz.pdf/143&oldid=- (Version vom 4.8.2020)