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ihnen nicht versagen; denn wenn ihnen dieser fehle, werde ihnen die Speise allein nicht viel nützen. 35 Gott aber zögerte in seiner Güte nicht, sondern versprach dem Moyses, es werde sich ihnen eine wasserreiche Quelle zeigen, wo sie dieselbe am wenigsten erwarteten. Dann hiess er ihn mit seinem Stab auf den Felsen schlagen, den er zunächst erblicken werde; sie würden dann soviel Wasser erhalten, als sie wünschten, auch solle es ihnen ohne alle Mühe und Arbeit zufliessen. 36 Als Moyses dies von Gott vernommen hatte, kehrte er zum Volke zurück, das in gespannter Erwartung seiner harrte; denn es hatte schon von einer Anhöhe aus nach ihm ausgespäht, als er beschleunigten Schrittes vom Berge herabstieg. Und als er ankam, verkündete er ihnen, Gott wolle sie auch aus dieser Not erlösen und ihnen unverhoffte Hilfe senden; denn es werde Wasser aus einem Felsen hervorquillen. 37 Sie aber erstaunten hierüber, als wenn sie, von Durst und den Beschwerden des Marsches erschöpft, nun auch noch einen Felsen anhauen müssten. Und als nun Moyses mit seinem Stab auf den Felsen schlug, der sich sogleich öffnete und reichlich klares Wasser hervorsprudeln liess, 38 gerieten sie ob der Neuheit der Erscheinung in solches Erstaunen, dass schon vom blossen Anschauen ihr Durst gestillt wurde. Darauf tranken sie und fanden das Wasser lieblich und süss, ein wahres Geschenk Gottes. Und sie bewunderten den Moyses, den Gott so sehr ehrte; Gott aber brachten sie für seine grosse Fürsorge Opfer dar. Die heilige Schrift aber, die im Tempel aufbewahrt wird, erklärt uns, Gott habe dem Moyses vorherverkündigt, dass er auf diese Weise, dem Felsen Wasser entströmen lassen werde.

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Flavius Josephus: Jüdische Altertümer. Otto Hendel, Halle a.d.S. 1899, Seite 142. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:FlavJosAnt1GermanClementz.pdf/141&oldid=- (Version vom 4.8.2020)