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nachdem er selbst davon gekostet hatte, hiess er sie gleichfalls sich überzeugen, und sie folgten seinem Beispiele 28 und freuten sich der Speise, denn sie schmeckte angenehm und süss wie Honig. An Aussehen aber glich sie dem Gewürz Bdellium und an Grösse der einzelnen Körner dem Koriandersamen. 29 Sie wurde nun eifrig gesammelt, und jeder musste täglich ein Assaron (ein bestimmtes Mass) davon auf lesen; denn auf diese Weise werde es ihnen an Nahrung nicht mangeln. Es geschah das aus Vorsicht, damit nicht die Stärkeren, die mehr zu sammeln vermochten, den Schwächeren das Einsammeln ihrer Nahrung erschweren konnten. 30 Diejenigen aber, welche über das vorgeschriebene Mass hinausgingen, hatten davon doch keinen Nutzen. Denn sie fanden nicht mehr als ein Assaron, und was für den folgenden Tag aufgespart wurde, war ungeniessbar, da es dann bitter und voll von Würmern war. 31 Es war eine göttliche und unbegreifliche Speise, denn wer davon genoss, konnte jede andere Nahrung entbehren. Noch bis auf den heutigen Tag fällt in jener ganzen Gegend diese Substanz nieder, wie sie Gott damals dem Moyses zu Gefallen als Nahrung bescherte. 32 Diese Speise nennen die Hebräer Manna, denn in unserer Sprache ist „man“ die Fragepartikel, wenn wir fragen wollen: „was ist das?“ Die Hebräer aber freuten sich dessen, was vom Himmel fiel, gar sehr, denn sie genossen diese Speise vierzig Jahre lang, also in der ganzen Zeit, da sie in der Wüste lebten.

(7.) 33 Nachdem sie nun von da weitergezogen und nach Raphidin gekommen waren, litten sie argen Durst, weil sie an den vorhergehenden Tagen nur sehr vereinzelte Quellen angetroffen hatten. Und da sie sahen, dass das ganze Land überhaupt trocken und wasserarm war, und sie wieder in Not geraten würden, murrten sie aufs neue gegen Moyses. 34 Dieser aber entzog sich für kurze Zeit dem Ungestüm des Volkes und wandte sich zu Gott, den er flehentlich bat, er möge, wie er früher ihnen Speise verschafft habe, so auch jetzt den Trank

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Flavius Josephus: Jüdische Altertümer. Otto Hendel, Halle a.d.S. 1899, Seite 141. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:FlavJosAnt1GermanClementz.pdf/140&oldid=- (Version vom 4.8.2020)