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nachgelassen, so änderte er seine Gesinnung und nahm die Erlaubnis zurück.

(2.) 296 Gott aber schickte, da der König sich so undankbar bewies und nach der Befreiung von dem Unglück keine bessere Einsicht bekam, den Aegyptiern eine andere Plage. Eine ungeheure Menge Frösche verwüstete ihr Land, und auch der Fluss wimmelte von ihnen, sodass die, welche Wasser schöpfen wollten, nur solches erhielten, das mit dem Blute dieser Tiere, die zu tausenden darin untergingen und verfaulten, verunreinigt und besudelt war. 297 Auch war das ganze Land der Aegyptier mit stinkendem Schlamm bedeckt, da die Frösche in Menge zu Grunde gingen. Verwirrung aber brachten sie in das häusliche Leben, denn sie fanden sich in Speisen und Getränken und hüpften in den Betten umher. Der Geruch von den schnell dahinsterbenden Tieren endlich verpestete die Luft. 298 Da nun die Aegyptier von diesen Plagen sehr gequält wurden, hiess der König den Moyses mit den Hebräern abziehen. Sofort, nachdem er dies befohlen, verschwand die Menge der Frösche, und Land wie Fluss kehrten in ihren früheren Zustand wieder zurück. 299 Sobald aber das Land von der Plage frei war, vergass Pharao die Ursache derselben und hielt die Hebräer fest. Und grade als ob er noch viel Unheil hätte erfahren wollen, verhinderte er den Moyses und sein Volk am Wegzug, den er ihnen vorher mehr aus Furcht als aus gutem Willen gestattet hatte.

(3.) 300 Da strafte Gott seine Arglist mit einer neuen Plage. Eine unzählige Menge von Läusen entstand aus den Leibern der Aegyptier, welche davon hart bedrängt wurden, da sie weder durch Baden noch durch Salben mit Arzneien umzubringen waren. 301 Der König aber, bestürzt und in Furcht, sein Volk möchte zu Grunde gehen und dazu noch auf eine so schmähliche Weise, kam deshalb zu besserer Einsicht. 302 Er gab nämlich den Hebräern die Erlaubnis zum Abzuge; kaum aber war er etwas zur Ruhe gekommen, als er auch gleich wieder forderte, dass

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Flavius Josephus: Jüdische Altertümer. Otto Hendel, Halle a.d.S. 1899, Seite 125. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:FlavJosAnt1GermanClementz.pdf/124&oldid=- (Version vom 4.8.2020)