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vorziehen und ihnen den Abzug gestatten, damit er nicht dereinst seine Hartnäckigkeit sich vorzuwerfen habe, wenn er das erdulden müsse, was dem zu geschehen pflege, der Gottes Befehle missachte. 292 Denn auf diejenigen, die Gottes Zorn sich zuzögen, ströme von allen Seiten Unglück heran, da weder der Himmel, noch die Erde, noch ihre eigene Nachkommenschaft ihnen wohlgesinnt seien, vielmehr überall Hass und Feindschaft auf sie lauere. Und alle diese Übel würden über die Aegyptier verhängt werden, während das Volk der Hebräer trotz ihrem Widerstande dennoch den Auszug aus ihrem Lande bewerkstelligen werde.

Vierzehntes Kapitel.
Von den zehn Plagen, die Aegypten heimsuchten.

(1.) 293 Da aber der König des Moyses Worte verachtete und auf seine Mahnungen nicht im mindesten hörte, befielen schwere Übel Aegypten, die ich einzeln aufzählen werde, teils weil nie einem Volke ähnliches zugestossen ist, teils weil Gott dadurch die Wahrheit dessen, was Moyses verkündet hatte, erweisen wollte, und endlich auch, weil es den Menschen von Nutzen sein kann, sie kennen zu lernen. Dann werden sie um so eher sich der Beleidigung der göttlichen Majestät enthalten und Gottes Zorn nicht durch Ungerechtigkeit reizen. 294 Zunächst also färbte sich das Wasser des Stromes blutrot, sodass es zum Trinken untauglich wurde; eine andere Wasserquelle aber war nicht da. Das Wasser hatte jedoch nicht nur eine blutrote Farbe, sondern verursachte auch denen, die es trinken wollten, Schmerzen und heftige Qual. 295 So erschien es aber nur den Aegyptiern, den Hebräern dagegen süss und trinkbar und seiner Natur nach nicht verändert. Durch dieses Wunderzeichen wurde der König sehr in Angst versetzt, und da er wegen der Aegyptier besorgt war, gestattete er den Hebräern den Abzug. Kaum hatte die Plage indes

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Flavius Josephus: Jüdische Altertümer. Otto Hendel, Halle a.d.S. 1899, Seite 124. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:FlavJosAnt1GermanClementz.pdf/123&oldid=- (Version vom 4.8.2020)