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Auch darauf glaube ich hinweisen zu sollen, dass die überhaupt benutzten Werke doch keineswegs sämmtlich für alle berührten Fragen möglichst ausgenutzt wurden. Nach der ganzen Entwicklung der Arbeit wurde ich erst nach und nach auf Fragen hingewiesen, welche ich bei der frühern Durchsicht von Quellenwerken ganz unbeachtet gelassen hatte; bei vielen folgte dann freilich eine zweite und dritte Durchsicht; bei anderen fand sich dazu keine nähere Veranlassung. Weiter war, wie gesagt, bei manchen Werken die Benutzung an eine kürzere Zeitfrist gebunden, konnte daher weniger eingehend sein, insbesondere nicht nach Belieben wiederholt werden. Dadurch möge auch manche Unregelmässigkeit im Anführen der Belege seine Entschuldigung finden. Bei zeitweiser Benutzung besserer Abdrucke musste ich mich vielfach auf wichtigere Stellen beschränken; für andere und insbesondere für alles, was mir erst später in den betreffenden Urkunden auffiel, war ich oft auf ungenügendere Ausgaben verwiesen, welche mir täglich zur Hand waren. So wurden nicht allein für ein und denselben Quellenkreis verschiedene Ausgaben wechselnd herangezogen, sondern es wird auch der Fall nicht selten sein, dass ein und dieselbe Urkunde aus verschiedenen Werken angeführt wird, zumal ich es mir zur Regel machte, mich immer auf den Text zu beziehen, welchen ich gerade vor Augen hatte. Daraus erklärt sich auch, wesshalb mehrfach dieselbe Urkunde bald aus einem Urkundenbuche, bald aus Regestenwerken angeführt wird.

Dass meine Arbeit diesen letztern noch ungleich mehr verdankt, als aus den Anführungen derselben hervorgeht, darf wohl kaum besonders erwähnt werden; denn angeführt sind sie nur da, wo ich mich überhaupt oder für den nächsten Zweck mit ihnen begnügte, nicht in den unzähligen andern Fällen, wo ich durch sie zur Einsicht der Urkunden selbst veranlasst wurde.

Vor allem waren die Kaiserregesten die Grundlage, auf welcher die Arbeit vorzugsweise erwuchs, ohne welche sie überhaupt kaum durchführbar gewesen wäre; und derjenige, welchem wir diese Grundlage verdanken, hat, wie meinen frühem Studien, so auch dieser Arbeit so manche Anregung und Unterstützung zu Theile werden lassen, dass das, was probehaltig in ihr befunden werden mag, in mehr als einer Beziehung als Fracht seines reichen Wirkens zu betrachten ist; wird er sie als solche willkommen heissen und anerkennen, dass sie nicht aus der Art geschlagen, dass der Schüler von dem, was er dem Meister

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Julius von Ficker: Vom Reichsfürstenstande. Innsbruck: Verlag der Wagnerschen Buchhandlung, 1861, Seite 14. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Ficker_Vom_Reichsf%C3%BCrstenstande_014.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)