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Marburg und seine Umgebung

Marburg a.d.L., mit etwas über 10.000 Einw. Elisabethkirche 165,5, Schlossberg[WS 1] 256,6 M. über dem Meere. Wahrscheinlich das Schloß, die Marburg, die älteste Ansiedlung. Erlangte Bedeutung durch die h. Elisabeth, Gemahlin Landgr. Ludwig IV. von Thüringen, die durch dessen Bruder Konrad hier gestiftete Deutschordens=Ballen [WS 2] und die durch Phillip den Großmütigen gestiftete Universität (Philippina, erste protestantische), neu gegründet 1653.- Zur Stadt erhoben 1227. Reste der alten Mauern und Thore: Kalbsthor [WS 3] , Bettinathurm [WS 4] i M. - Industrie gering, nur Töpfereien und Gerbereien von Bedeutung. - Sehenswürdigkeiten: Elisabethkirche, über dem Grabe der 1231 am 19. November gestorbenen, 1235 am 1. Juni durch Gregor IX. heilig gesprochenen Elisabeth, durch deren Schwager den Detschordensherren Landgraf Konrad ge= gründet 1235 (1236 Mai 1. Erhebung der Gebeine der heil. Elisabeth in Gegenwart K. Friedrichs II. )Thürme vollendet ca. 1360; restauriert 1854-1864. Äußere Länge 64 M.; innere Höhe 19,2 M. Klassisches Denkmal gothischer Kunst. Reiche Skulpturen, namentlich an der Grabstelle der h. Elisabeth im nördlichen Kreuzflügel. Der Choralter 1290 geweiht; hochgothischer Lettner mit älteren Theilen; die Land=grafengräber (1241-1509); die Niellograbplatten, der Sarkophag der heiligen Elisabeth, Hauptwerk (rheinischer?) Goldschmiedekunst des XIII. Jahrh. in Deutschland; Chor= stühle; großer Teppich des XV. Jahrh. Altarschrein mit der

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Schlossberg, Teil des Marburger Rücken vgl. Marburger Rücken
  2. Landkommende Marburg gehörte ab 1234 zu Ballei Hessen vgl.
  3. Erbaut im Zuge einer Stadterweiterung 1230/35, verschlossen im dreißigjährigen Krieg erst 1874 wieder eröffnet. vgl.[[1]]
  4. 1230 erbaut Teil der westlichen Stadtmauer vgl.[[2]]