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Wer will sich mit den Narr’n befassen?

2565
Gewöhnlich glaubt der Mensch, wenn er nur Worte hört,

Es müsse sich dabey doch auch was denken lassen.

Die Hexe fährt fort.
          Die hohe Kraft
          Der Wissenschaft,
          Der ganzen Welt verborgen!

2570
          Und wer nicht denkt,

          Dem wird sie geschenkt,
          Er hat sie ohne Sorgen.

Faust.
Was sagt sie uns für Unsinn vor?
Es wird mir gleich der Kopf zerbrechen.

2575
Mich dünkt, ich hör’ ein ganzes Chor

Von hundert tausend Narren sprechen.

Mephistopheles.
Genug, genug, o treffliche Sibylle!
Gib deinen Trank herbey, und fülle
Die Schale rasch bis an den Rand hinan;

2580
Denn meinem Freund wird dieser Trunk nicht schaden:

Er ist ein Mann von vielen Graden,
Der manchen guten Schluck gethan.

Empfohlene Zitierweise:
Johann Wolfgang von Goethe: Faust - Der Tragödie erster Teil. Tübingen: Cotta. 1808, Seite 163. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Faust_I_(Goethe)_163.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)