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So bist du reich.

2545
Verlier’ die Vier!

Aus Fünf und Sechs,
So sagt die Hex’,
Mach’ Sieben und Acht,
So ist’s vollbracht:

2550
Und Neun ist Eins,

Und Zehn ist keins.
Das ist das Hexen-Einmal-Eins!

Faust.
Mich dünkt, die Alte spricht im Fieber.

Mephistopheles.
Das ist noch lange nicht vorüber,

2555
Ich kenn’ es wohl, so klingt das ganze Buch;

Ich habe manche Zeit damit verloren,
Denn ein vollkommner Widerspruch
Bleibt gleich geheimnißvoll für Kluge wie für Thoren.
Mein Freund, die Kunst ist alt und neu.

2560
Es war die Art zu allen Zeiten,

Durch Drey und Eins, und Eins und Drey
Irrthum statt Wahrheit zu verbreiten.
So schwätzt und lehrt man ungestört;

Empfohlene Zitierweise:
Johann Wolfgang von Goethe: Faust - Der Tragödie erster Teil. Tübingen: Cotta. 1808, Seite 162. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Faust_I_(Goethe)_162.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)