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Wie du draußen auf dem bergigen Wege,

Durch Rennen und Springen, ergetzt uns hast,
So nimm nun auch von mir die Pflege,
Als ein willkommner stiller Gast.

     Ach wenn in unsrer engen Zelle

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     Die Lampe freundlich wieder brennt,

     Dann wird’s in unserm Busen helle,
     Im Herzen, das sich selber kennt.
     Vernunft fängt wieder an zu sprechen,
     Und Hoffnung wieder an zu blühn,

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     Man sehnt sich nach des Lebens Bächen,

     Ach! nach des Lebens Quelle hin.

Knurre nicht Pudel! Zu den heiligen Tönen,
Die jetzt meine ganze Seel’ umfassen,
Will der thierische Laut nicht passen.

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Wir sind gewohnt, daß die Menschen verhöhnen,

Was sie nicht verstehn,
Daß sie vor dem Guten und Schönen,
Das ihnen oft beschwerlich ist, murren;

Will es der Hund, wie sie, beknurren
Empfohlene Zitierweise:
Johann Wolfgang von Goethe: Faust - Der Tragödie erster Teil. Tübingen: Cotta. 1808, Seite 79. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Faust_I_(Goethe)_079.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)