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Mephistopheles und die Dreye (unten).
11350
Da kommen wir mit vollem Trab,

Verzeiht! es ging nicht gütlich ab.
Wir klopften an, wir pochten an,
Und immer ward nicht aufgethan;
Wir rüttelten, wir pochten fort,

11355
Da lag die morsche Thüre dort;

Wir riefen laut und drohten schwer,
Allein wir fanden kein Gehör.
Und wie’s in solchem Fall geschicht,
Sie hörten nicht, sie wollten nicht,

11360
Wir aber haben nicht gesäumt

Behende dir sie weggeräumt.
Das Paar hat sich nicht viel gequält,
Vor Schrecken fielen sie entseelt.
Ein Fremder, der sich dort versteckt,

11365
Und fechten wollte, ward gestreckt,

In wilden Kampfes kurzer Zeit,
Von Kohlen, rings umher gestreut,
Entflammte Stroh. Nun lodert’s frei,
Als Scheiterhaufen dieser drey.

Faust.

11370
War’t ihr für meine Worte taub!

Tausch wollt’ ich, wollte keinen Raub.
Dem unbesonnenen wilden Streich
Ihm fluch’ ich! theilt es unter euch.

Chorus.
Das alte Wort, das Wort erschallt:

11375
Gehorche willig der Gewalt!
Empfohlene Zitierweise:
Johann Wolfgang von Goethe: Faust - Der Tragödie zweiter Teil. Tübingen 1832, Seite 311. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Faust_II_(Goethe)_311.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)