Seite:Faust II (Goethe) 271.jpg

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kaiser.

Das ist mein Zorn, so möcht’ ich ihn behandeln,
Das stolze Haupt in Schemeltritt verwandeln!

Herolde (kommen zurück).
     Wenig Ehre, wenig Geltung

10490
     Haben wir daselbst genossen,

     Unsrer kräftig edlen Meldung
     Lachten sie als schaler Possen:
     „Euer Kaiser ist verschollen,
     Echo dort im engen Thal;

10495
     Wenn wir sein gedenken sollen,

     Mährchen sagt: – Es war einmal.“

Faust.
Dem Wunsch gemäß der Besten ist’s geschehn,
Die, fest und treu, an deiner Seite stehn.
Dort naht der Feind, die Deinen harren brünstig

10500
Befiehl den Angriff, der Moment ist günstig.


Kaiser.
Auf das Commando leist’ ich hier Verzicht.
(Zum Oberfeldherrn.)
In deinen Händen, Fürst, sey deine Pflicht.

Obergeneral.
So trete denn der rechte Flügel an!
Des Feindes Linke, eben jetzt im Steigen,

10505
Soll, eh’ sie noch den letzten Schritt gethan,

Der Jugendkraft geprüfter Treue weichen.

Faust
Erlaube denn, daß dieser muntre Held
Sich ungesäumt in deine Reihen stellt,


Empfohlene Zitierweise:
Johann Wolfgang von Goethe: Faust - Der Tragödie zweiter Teil. Tübingen 1832, Seite 271. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Faust_II_(Goethe)_271.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)