Ruht es in Osten, fernen Eisgebirgen gleich,
Und spiegelt blendend flüchtiger Tage großen Sinn.
Noch Brust und Stirn, erheiternd, kühl und schmeichelhaft.
Nun steigt es leicht und zaudernd hoch und höher auf,
Fügt sich zusammen. – Täuscht mich ein entzückend Bild,
Als jugenderstes, längstentbehrtes höchstes Gut?
Aurorens Liebe, leichten Schwungs, bezeichnet’s mir,
Den schnellempfundnen, ersten, kaum verstandnen Blick,
Der, festgehalten, überglänzte jeden Schatz.
Wie Seelenschönheit steigert sich die holde Form,
Und zieht das Beste meines Innern mit sich fort.
Ein Sieben-Meilenstiefel (tappt auf).
Ein Anderer folgt alsbald.
Mephistopheles (steigt ab).
Die Stiefel schreiten eilig weiter.
Mephistopheles.
Das heiß’ ich endlich vorgeschritten!
Nun aber sag’, was fällt dir ein?
Steigst ab in solcher Gräuel Mitten,
Ich kenn’ es wohl, doch nicht an dieser Stelle,
Johann Wolfgang von Goethe: Faust - Der Tragödie zweiter Teil. Tübingen 1832, Seite 252. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Faust_II_(Goethe)_252.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)