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Phorkyas.

Durch Castor dann und Pollux aber bald befreit,
Umworben standst du ausgesuchter Helden-Schaar.

Helena.
Doch stille Gunst vor allen, wie ich gern gesteh’,

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Gewann Patroclus, er, des Peliden Ebenbild.


Phorkyas.
Doch Vaterwille traute dich an Menelas,
Den kühnen Seedurchstreicher, Hausbewahrer auch.

Helena.
Die Tochter gab er, gab des Reichs Bestellung ihm.
Aus ehlichem Beiseyn sproßte dann Hermione.

Phorkyas.

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Doch als er fern sich Creta’s Erbe kühn erstritt,

Dir Einsamen da erschien ein allzuschöner Gast.

Helena.
Warum gedenkst du jener halben Witwenschaft?
Und welch Verderben gräßlich mir daraus erwuchs!

Phorkyas.
Auch jene Fahrt mir freigebornen Creterin

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Gefangenschaft erschuf sie, lange Sclaverey.


Helena.
Als Schaffnerin bestellt’ er dich sogleich hieher,
Vertrauend vieles, Burg und kühn erworbnen Schatz.

Phorkyas.
Die du verließest, Ilios umthürmter Stadt

Und unerschöpften Liebesfreuden zugewandt.
Empfohlene Zitierweise:
Johann Wolfgang von Goethe: Faust - Der Tragödie zweiter Teil. Tübingen 1832, Seite 194. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Faust_II_(Goethe)_194.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)