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Empuse

(zu Mephistopheles).
Begrüßt von Mühmichen Empuse,
Der Trauten mit dem Eselsfuße!
Du hast nur einen Pferdefuß,
Und doch, Herr Vetter, schönsten Gruß!

Mephistopheles.

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Hier dacht’ ich lauter Unbekannte,

Und finde leider Nahverwandte,
Es ist ein altes Buch zu blättern:
Vom Harz bis Hellas immer Vettern!

Empuse.
Entschieden weiß ich gleich zu handeln,

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In vieles könnt’ ich mich verwandeln;

Doch euch zu Ehren hab’ ich jetzt
Das Eselsköpfchen aufgesetzt.

Mephistopheles.
Ich merk’ es hat bei diesen Leuten
Verwandtschaft Großes zu bedeuten;

7750
Doch mag sich was auch will ereignen,

Den Eselskopf möcht’ ich verleugnen.

Lamien.
Laß diese Garstige, sie verscheucht
Was irgend schön und lieblich däucht;
Was irgend schön und lieblich wär’,

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Sie kommt heran, es ist nicht mehr.


Mephistopheles.
Auch diese Mühmchen, zart und schmächtig,

Sie sind mir allesammt verdächtig;
Empfohlene Zitierweise:
Johann Wolfgang von Goethe: Faust - Der Tragödie zweiter Teil. Tübingen 1832, Seite 145. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Faust_II_(Goethe)_145.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)