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Es sind die raschen Stymphaliden.

Und wohlgemeint ihr Krächzegruß,
Mit Geyerschnabel und Gänsefuß.
Sie möchten gern in unsern Kreisen
Als Stammverwandte sich erweisen.

Mephistopheles
(wie verschüchtert).

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Noch andres Zeug zischt zwischen drinn.


Sphinx.
Vor diesen sey euch ja nicht bange,
Es sind die Köpfe der Lernäischen Schlange,
Vom Rumpf getrennt und glauben was zu seyn. –
Doch sagt was soll nur aus euch werden?

7230
Was für unruhige Gebärden?

Wo wollt ihr hin? Begebt euch fort! ..
Ich sehe, jener Chorus dort
Macht euch zum Wendehals. Bezwingt euch nicht,
Geht hin! begrüßt manch reizendes Gesicht.

7235
Die Lamien sind’s, lustfeine Dirnen,

Mit Lächelmund und frechen Stirnen
Wie sie dem Satyrvolk behagen;
Ein Bocksfuß darf dort alles wagen.

Mephistopheles.
Ihr bleibt doch hier? daß ich euch wiederfinde.

Sphinx.

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Ja! Mische dich zum luftigen Gesinde.

Wir, von Egypten her, sind längst gewohnt

Daß unsereins in tausend Jahre thront.
Empfohlene Zitierweise:
Johann Wolfgang von Goethe: Faust - Der Tragödie zweiter Teil. Tübingen 1832, Seite 123. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Faust_II_(Goethe)_123.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)