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Doch sind wir auch mit diesem nicht gefährdet,

In wenig Jahren wird es anders seyn:
Wenn sich der Most auch ganz absurd gebärdet,
Es gibt zuletzt doch noch n’ Wein.
(Zu dem jüngern Parterre das nicht applaudirt.)

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Ihr bleibt bei meinem Worte kalt,

Euch guten Kindern laß ich’s gehen;
Bedenkt: der Teufel der ist alt,

So werdet alt, ihn zu verstehen!




Laboratorium
im Sinne des Mittelalters, weitläufige, unbehülfliche Apparate,
zu phantastischen Zwecken.




Wagner (am Herde).

Die Glocke tönt, die fürchterliche

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Durchschauert die berußten Mauern,

Nicht länger kann das Ungewisse
Der ernstesten Erwartung dauern.
Schon hellen sich die Finsternisse;
Schon in der innersten Phiole

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Erglüht es wie lebendige Kohle,

Ja wie der herrlichste Karfunkel,
Verstrahlend Blitze durch das Dunkel.
Ein helles weißes Licht erscheint!
O daß ich’s dießmal nicht verliere! –

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Ach Gott! was rasselt an der Thüre?
Empfohlene Zitierweise:
Johann Wolfgang von Goethe: Faust - Der Tragödie zweiter Teil. Tübingen 1832, Seite 103. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Faust_II_(Goethe)_103.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)