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     In hohem Sprung in raschem Lauf,

     Sie treten derb und tüchtig auf.

Faunen.
Die Faunenschaar

5820
Im lustigen Tanz,

Den Eichenkranz
Im krausen Haar,
Ein feines zugespitztes Ohr
Dringt an dem Lockenkopf hervor,

5825
Ein stumpfes Näschen, ein breit Gesicht,

Das schadet alles bei Frauen nicht.
Dem Faun, wenn er die Patsche reicht,
Versagt die Schönste den Tanz nicht leicht.

Satyr.
Der Satyr hüpft nun hinterdrein

5830
Mit Ziegenfuß und dürrem Bein,

Ihm sollen sie mager und sehnig seyn.
Und gemsenartig auf Bergeshöhn
Belustigt er sich umherzusehn.
In Freiheitsluft erquickt alsdann

5835
Verhöhnt er Kind und Weib und Mann,

Die tief, in Thales Dampf und Rauch,
Behaglich meinen sie lebten auch,
Da ihm doch, rein und ungestört,
Die Welt dort oben allein gehört.

Gnomen.

5840
Da trippelt ein die kleine Schaar,
Sie hält nicht gern sich Paar und Paar;
Empfohlene Zitierweise:
Johann Wolfgang von Goethe: Faust - Der Tragödie zweiter Teil. Tübingen 1832, Seite 55. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Faust_II_(Goethe)_055.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)