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Wie oft ich auch für dich gefochten,

Mir ist es jederzeit geglückt;

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Wenn Lorbeer deine Stirne schmückt,

Hab’ ich ihn nicht mit Sinn und Hand geflochten?

Plutus.
Wenn’s nöthig ist daß ich dir Zeugniß leiste,
So sag’ ich gern: bist Geist von meinem Geiste.
Du handelst stets nach meinem Sinn,

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Bist reicher als ich selber bin.

Ich schätze, deinen Dienst zu lohnen,
Den grünen Zweig vor allen meinen Kronen.
Ein wahres Wort verkünd’ ich allen:
Mein lieber Sohn an dir hab’ ich Gefallen.

Knabe Lenker (zur Menge).

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Die größten Gaben meiner Hand,

Seht! hab’ ich rings umher gesandt;
Auf dem und jenem Kopfe glüht
Ein Flämmchen das ich angesprüht,
Von einem zu dem andern hüpft’s,

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An diesem hält sich’s, dem entschlüpft’s,

Gar selten aber flammt’s empor
Und leuchtet rasch in kurzem Flor;
Doch vielen, eh’ man’s noch erkannt,
Verlischt es, traurig ausgebrannt.

Weiber-Geklatsch.

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     Da droben auf dem Viergespann

     Das ist gewiß ein Charlatan;
     Gekauzt da hintendrauf Hanswurst,

     Doch abgezehrt von Hunger und Durst,
Empfohlene Zitierweise:
Johann Wolfgang von Goethe: Faust - Der Tragödie zweiter Teil. Tübingen 1832, Seite 47. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Faust_II_(Goethe)_047.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)