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Erst müssen wir in Fassung uns versühnen,

Das Untre durch das Obere verdienen.
Wer Gutes will, der sey erst gut;
Wer Freude will, besänftige sein Blut;

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Wer Wein verlangt, der keltre reife Trauben;

Wer Wunder hofft, der stärke seinen Glauben.

Kaiser.
So sey die Zeit in Fröhlichkeit verthan!
Und ganz erwünscht kommt Aschermittwoch an.
Indessen feiern wir, auf jeden Fall,

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Nur lustiger das wilde Carneval.


(Trompeten. Exeunt.)

Mephistopheles.
Wie sich Verdienst und Glück verketten
Das fällt den Thoren niemals ein;
Wenn sie den Stein der Weisen hätten

Der Weise mangelte dem Stein.




Weitläufiger Saal, mit Nebengemächern, verziert und aufgeputzt zur Mummenschanz.




Herold.
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Denkt nicht ihr seyd in deutschen Gränzen
Von Teufels-, Narren- und Todtentänzen;
Empfohlene Zitierweise:
Johann Wolfgang von Goethe: Faust - Der Tragödie zweiter Teil. Tübingen 1832, Seite 22. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Faust_II_(Goethe)_022.jpg&oldid=- (Version vom 17.8.2016)