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Karl Albert Eleon Förster: Klara und Kurt von Eulenstein

Fürchterlich bäumet das schnaubende Roß;
Zitternd sich Klara dem Ritter anschloß.
Grausend! das Roß, das Beide trug,
Wehe, wehe! überschlug.
Hervor sich behende der Rittersmann drängt,
Zu retten sein Fräulein er’s zärtlich umfängt.
Da sieh’! — Kurt kaum den Augen traut —
Entseelet liegt vor ihm die Braut.
Himmel! Himmel! rings der Wald
Von des Trauten Rufe schallt.
Unsägliche Schmerzen durchzucken die Glieder —
Es öffnete Klara das Auge nicht wieder.

Ihm bebten die Kniee, Kurt seufzte tief,
Umsonst er die Holde zum Leben rief.
„Erwache, Klara! mein einstiges Glück,
Thu’ auf, thu’ auf doch den himmlischen Blick!
Bist du dem irdischen Leben enteilt,
Kurt auf der Erden unmöglich noch weilt."
Klara nicht hörte, was er sprach,
Stumm und leblos vor ihm lag.

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Karl Albert Eleon Förster: Klara und Kurt von Eulenstein. J. C. D. Müller, Riga 1822, Seite 22. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:F%C3%B6rsterKlaraUndKurtVonEulenstein.pdf/22&oldid=- (Version vom 14.9.2022)