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rechtwinkliche Ebene zeigt keine merklichen Verschiedenheiten in ihren einzelnen Theilen; die Kraft scheint in allen Richtungen gleich zu seyn. Sonach scheint die ganze Veränderung in dem Eisenkalkspath davon abzuhängen, daß die Empfänglichkeit für magnetische Induction in Richtung der kurzen Axe bei Erhitzung rascher abnimmt als in der darauf rechtwinklichen Ebene, so daß sie letztere nicht nur einholt, sondern über sie hinausgeht, während sie beim Abkühlen wieder zu derselben zurückkehrt und überholt. Die Kraft in der aequatorialen Ebene oder Richtung ist wahrscheinlich veränderlich, allein ihre ganze Schwankung scheint doch innerhalb derjenigen zu liegen, welche die axiale Richtung erleidet.

3418. Es scheint, daß solche Krystalle wie diese sich nicht in hoher Temperatur und unter gewöhnlichem Druck gebildet haben können, insofern sie jetzt eine solche Temperatur nicht zu ertragen vermögen. Sie lassen sich sogar, bei hohen und bei niedrigen Temperaturen als physisch verschiedene Substanzen betrachten. Denn bei einem Körper, welcher seine Integrität nicht behaupten kann, müssen die Molecularkräfte, wenn sie eben die Masse in Theilchen zersprengen, ganz anders angeordnet seyn, als wenn sie seinem Zustand Permanenz verleihen. Die Veränderungen der magnetischen Relationen sind in beiden Fällen sehr auffallend, und vielleicht mögen die optischen Eigenschaften sich ebenfalls verändert erweisen. Die Krystalle sind, glaube ich, härter als die des Kalkspaths und immer rissiger. Derjenige Kalkspath, welcher Adern von kleinen Schwefelkieskrystallen enthält, erweist sich fast sicher von dieser eigenthümlichen Natur.

3419. Es scheint, daß Magnekrystalle (mit Ausnahme des Eisenkalkspaths), paramagnetische wie diamagnetische, sämmtlich in gleicher Weise von der Hitze afficirt werden. Die Unterschiede der Kraft in zwei gegebenen Richtungen nimmt bei steigender Temperatur ab und bei sinkender zu, und ist bei gegebener Temperatur constant. Solche Veränderungen könnten auf verschiedene Weisen vor sich