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3388. Rothes Cyaneisenkalium wurde in Wasser und Camphin angezogen, im Eisenvitriol abgestoßen; es versprach demnach die gewünschten Resultate, wenn es vor der Wirkung der wäßrigen Lösungen geschützt werden konnte[1]. Einige gute Krystalle wurden ausgewählt und so weit abgeschliffen, daß ihre Länge wenig größer als ihre Dicke war; dann wurden die Ecken abgenommen bis jeder Krystall eine runde Masse geworden war, und hierauf hängte man sie an 6 Zoll lange Kupferdrähte (3370) so auf, daß die Axe des Krystallprismas horizontal lag, und, im Magnetfelde, entweder axial oder aequatorial, nach Belieben. Nachdem Wachs geschmolzen und die Temperatur über seinen Schmelzpunkt gebracht worden, wurden die Krystalle darin untergetaucht und darin erhalten, bis sie über den Schmelzpunkt gekommen waren, dann herausgezogen und sorgfältig aufgehängt. Späterhin wurde ein Bad von theils flüssigem, theils festem Wachs gemacht, die kalten Krystalle schnell eingetaucht und herausgezogen; sie waren dann mit einer Kruste geronnenen Wachses überzogen, das nach wenigen Minuten eine compacte Hülle bildete. Nach einigen Stunden konnten sie in Wasser oder Eisenvitriollösung getaucht und zwei oder drei Tage darin gelassen werden, ohne daß irgend eine Wirkung des Mediums auf sie stattgefunden hatte. Kein Firniß konnte sie so gut schützen.

3389. Es wurde eine kleine Torsionswaage mit einem einzigen Coconfaden construirt. Das Ende des Arms, der den Krystall tragen sollte, war rechtwinklich umgebogen, so daß der Krystall an ihm successiv in zwei untereinander winkelrechten Lagen aufgehängt werden konnte. Am anderen Arm wurde ein Gegengewicht angebracht, und


  1. Gefirnißte Krystalle sind nicht geschützt; in Wasser gebracht löst sich das Salz durch jeden Theil des Ueberzugs; denn, da sie in Alkohol löslich sind, ist die bekleidende Substanz eine Mischung von Harz und dem Salz. In einer Eisenlösung löst sich diese Substanz in einer sehr interessanten Weise, sie mag ungeschützt oder unvollkommen bekleidet seyn.