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durchhin den Krystall verringerte Durchlassung der Kraft, würde bewirken, daß der letztere in seiner besonderen Kraftäußerung verstärkt erschiene. Ich nehme an, daß der Magnet in seiner Kraft unveränderlich sey, und daß er deshalb in jedem Falle eine gleiche äußere Kraft ausüben müßte, und aus Allem schließe ich, diese Effecte würden so klein seyn, daß sie nicht anders zu beobachten wären als durch den Gebrauch von Medien, die weit mehr von einander abwichen als die, welche wir gegenwärtig besitzen. Meinerseits fühle ich, selbst jetzt, daß die Hypothese von magnetischen Flüssigkeiten nicht bestehen kann in Gegenwart vereinter paramagnetischer und diamagnetischer Phänomene, allein Betrachtungen wie die obigen mögen gute Dienste leisten, um Hypothesen an ihren rechten Ort zu setzen und auf ihren wahren Werth zurückzuführen.

3384. Die Fähigkeit eines Magnekrystalles im Magnetfelde ein Maximum vom Leitungszustand in gegebener Richtung anzunehmen, macht ihn in der Wirkung ähnlich einer permanent-magnetisirten Kugel, und deshalb wird er sich wie diamagnetisch er auch sey und eine wie schwache magnekrystallische Beschaffenheit er auch habe, doch in einer bestimmten Richtung einstellen d. h. mit seiner Haupt-Magnekrystallaxe[1] parallel der Magnetaxe des Feldes, selbst wenn er umgeben wäre von einem Medium, dessen Paramagnetismus dem des Eisens gleich wäre. Und hier wünsche ich einen Ausdruck zu berichtigen, welchen ich mir in einer früheren Reihe dieser Untersuchungen (3158) erlaubt habe, wo gesagt ist, daß »eine gewöhnliche Magnetnadel keine Polarität zeigen könne in einem Felde von gleichmäßiger Kraft«. Sie kann natürlich nicht neben einem Felde von gleicher Kraft existiren, denn sie selbst würde die Gleichheit[WS 1] der Kraft zerstören, wenn nicht das Medium um sie her Eisen wäre von so hoher paramagnetischer Kraft wie sie selbst; allein selbst in diesem Falle würde sie Polarität bei der Ablenkung zeigen, denn ihre Magnetaxe würde in


  1. Thomson on Magnecrystallic Axis, Philosoph Magaz. 1851. Vol. I, p. 177.

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: Gleicheit