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nahe 1°. Gewöhnliche Magnete werden um die Hälfte ihrer Kraft und darüber verändert, im äußersten Falle ganz überwältigt und umgekehrt.

Aus diesen Resultaten folgert der Verfasser, daß die (wie zuvor definirten) Kraftlinien verschiedener Magnete, bei vollkommener Unveränderlichkeit derselben, in günstigen Lagen coalesciren, und durch diese Coalescenz keine Vermehrung der gerammten Kraft erfolgt, so daß die Querschnitte der benachbarten (associated) Pole dieselbe Kraftsumme geben als die Querschnitte der Linien beider Pole für sich, daß ebenso wie der Betrag der äußeren Kraft des Magnets sich nicht verändert, auch der Betrag der inneren Kraft unverändert bleibt, daß die Verstärkung der Kraft auf eine Magnetnadel oder ein Stück weichen Eisens zwischen zwei gegenüberstehenden günstigen Polen veranlaßt wird durch eine Concentrirung der zuvor zerstreuten Linien und nicht durch Hinzufügung der Kraft, die durch die Kraftlinien des einen Pols vorgestellt wird, zu der der Kraftlinien des anderen. Durch all die Kraftlinien wird nicht mehr Kraft repräsentirt als zuvor, und eine Kraftlinie ist in sich selbst darum nicht kräftiger, weil sie mit einer Kraftlinie eines andern Magnets coalescirt. In dieser wie in anderer Beziehung ist die Analogie zwischen dem Magnet und der Volta’schen Säule vollkommen.

Der Aufsatz schließt mit einigen practischen Bemerkungen über die Darstellung der Kraftlinien durch Eisenfeilicht und mit einer Beschreibung der Beugung, welche die Linien durch Halbkugeln von heißem und kaltem Nickel erleiden, und die der Verfasser als entsprechend der Wirkung des warmen und kalten Sauerstoffs in der Atmosphäre betrachtet, wie er sie zur Erklärung einiger Phänomene des atmosphärischen Magnetismus, besonders der jährlichen und täglichen Variation, angewandt hat[1].


  1. Einen späteren Aufsatz des Hrn. Verfassers: Ueber den physischen Charakter der Magnetkraftlinien (Philosoph. Magazine, Juni 1852. p. 401–428) müssen wir, einstweilen wenigstens, ganz übergehen.
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