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II. Acht und zwanzigste Reihe von Experimental-Untersuchungen über Elektricität;
von Michael Faraday.

[Bei der Unmöglichkeit diese Abhandlung, die uns, wie die folgende, vom Hrn. Verf. aus dem Philosoph. Transact. f. 1852 zugesandt worden ist, ausführlich mitzutheilen, halten wir es für gut, sie wenigstens durch den Auszug kennen zu lehren, den die im Philosoph. Magazine 1852, T. III. enthaltenen Proceedings der Royal Society von ihr geben. P.]


Der Verf. definirt eine Magnetkraftlinie als diejenige Linie, welche von einer sehr kleinen Magnetnadel beschrieben wird, wenn sie in jeder, ihrer Länge entsprechenden Richtung so bewegt wird, daß sie beständig eine Tangente der Bewegungslinie bleibt; oder als diejenige, längs welcher ein Querdraht in jeder Richtung bewegt werden kann, ohne daß eine Tendenz zur Bildung eines elektrischen Stromes in ihm entsteht, während, wenn er in irgend einer andern Richtung bewegt wird, eine solche Tendenz vorhanden ist. Solche Linien werden durch Eisenfeilicht, welches man auf einen Magnet streut, angezeigt. Diese Linien haben eine bestimmte Richtung; sie besitzen in und an dieser Richtung entgegengesetzte Eigenschaften, und die Kräfte in irgend einem Theile derselben sind für einen gegebenen Magnet bestimmte. Sie können, wie der Verfasser glaubt, mit großem Vortheil angewandt werden an die Magnetkraft, ihrer Natur, Beschaffenheit und relativen Größe nach, vorzustellen, und zwar in vielen Fällen, wo andere Repräsentationen der Kräfte, z. B. Wirkungscentra, nicht anwendbar sind.

Der Ausdruck Kraftlinie, wie er eben definirt ist, soll nichts bezeichnen als die Stärke und Richtung der Kraft an einem bestimmten Ort; und er schließt keine Idee von der Natur der physischen Ursache der Erscheinungen ein. Sollten zugleich Gründe vorhanden seyn zu der Ansicht, daß der physische Zustand der Kraft überhaupt theilnehme an