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denn die erste wird, wenn ich nicht irre, auf angränzenden Theilchen beruhen, die letztere aber nicht. Wie ich zuvor gesagt, mag dem so seyn, und ich neige für jetzt zu dieser Ansicht; allein ich möchte rathen darüber nachzusinnen, warum dem nicht so seyn mag, damit die Frage durch und durch erwogen werde.

1665. Die Querkraft hat einen Charakter von Polarität. In der einfachsten Gestalt erscheint sie als Anziehung oder Abstoßung, je nachdem die Ströme gleiche oder entgegengesetzte Richtungen besitzen. Im Strom und im Magnet nimmt sie die Beschaffenheit von Tangentialkräften an, und in Magneten und deren Theilchen erzeugt sie Pole. Seit den Versuchen, die mich überzeugt haben, daß die Polarkräfte der Elektricität, wie bei der Vertheilung und elektrolytischen Action (1298. 1343) nur vermöge angränzender polarisirter und dazwischenliegender Theilchen in die Ferne wirken, bin ich zu der Erwartung geführt, daß alle Polarkräfte in derselben allgemeinen Weise wirken, und die übrigen Arten von Erscheinungen, welche mit diesem Gegenstand in Verbindung gebracht werden können, scheinen geeignet, diese Erwartung zu verstärken. So werden bei Krystallisationen die Erscheinungen von Theilchen zu Theilchen verpflanzt, und auf diese Weise entsteht in Essigsäure oder gefrierendem Wasser ein Krystall von wenigen Zollen oder selbst eine Gruppe von einem Fuß in weniger als einer Secunde, allein allmählich und durch eine Transmission der Kraft von Theilchen zu Theilchen. So weit ich mich erinnere, giebt es, außer dem in Rede stehenden, keinen Fall von Polar-Action oder keinen daran theilnehmenden, wo die Wirkung nicht durch angränzende Theilchen geschehe[1]. Es ist scheinbar die Natur der Polarkräfte, daß dieß der Fall sey; denn die


  1. Unter angränzenden (contiguous) Theilchen verstehe ich die, welche einander am nächsten sind, nicht daß kein Raum zwischen ihnen sey (1616).