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Taf. I Fig. 29

1614. Einmal, als ich glaubte, die Vertheilungskraft wirkte in geraden Linien, hoffte ich diese wichtige Frage dadurch aufzuhellen, daß ich Versuche über die Vertheilung mit Metallspiegeln (bloß als leitende Gefäße angewandt) anstellte; sie waren bei Nacht gegen einen sehr heiteren Himmel gerichtet und von solcher Concavität, daß von dem untersten Theil derselben aus (Fig. 29 Taf. I Bd. XXXXVII) nur das Firmament sichtbar sein konnte. Solche Spiegel, wenn sie z. B. durch Verbindung mit einer Leidner Flasche, elektrisirt, und durch eine Prüfungskugel untersucht wurden, gaben in einem Zimmer an dem untersten Theil ihrer Concavität mit Leichtigkeit Elektricität; allein ich hoffte, daß sie, unter den zuvor angegebenen Umständen, wenig oder gar keine Elektricität geben würden, wenn die Atmosphäre oben wirklich durch ein Vacuum begränzt ist. Die Hoffnung wurde vereitelt; denn ich erhielt so viel Elektricität wie zuvor; fand aber in der Entdeckung der krummlinigen Vertheilungswirkung (1231) eine volle und genügende Erklärung des Resultats.

1615. Meine Theorie, so weit ich sie aufgestellt habe, behauptet nicht über die Folgerungen hinsichtlich eines Vacuums zu entscheiden. Sie ist bis jetzt noch nicht durch Versuche mit leeren oder anders beschaffenen Räumen (spaces void of matter or those of other kinds) hinreichend abgerundet (limited), oder genau, um anzugeben, was in einem Vacuum geschehen werde. Bis jetzt habe ich mich nur bemüht, festzustellen, was alle Thatsachen zu beweisen scheinen, daß, wenn elektrische Erscheinungen, wie die der Vertheilung, Leitung, Isolation und Entladung, vorkommen, sie bedingt und erzeugt werden durch die Wirkung angränzender Körpertheilchen, dabei das nächste Theilchen als ein angränzendes betrachtet; und ich habe ferner angenommen, daß diese Theilchen polarisirt werden, daß jedes zwei Kräfte oder die Kraft in zwei Richtungen besitzt (1295. 1298), und daß sie