Seite:Experimental-Untersuchungen über Elektricität 13.pdf/54

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

von Elektricität, besonders von hinlänglicher Spannung, fortführende Ströme gebildet worden wären. Die Anziehungen und Abstoßungen der Fäserchen waren in der That die Elemente solcher Ströme (1572), und deshalb ist Wasser, obgleich es als Leiter fast unendlich über Luft und Terpenthinöl steht, ein Medium, in welchem ähnliche Ströme stattfinden können.

Taf. I Fig. 28

1606. Ich hatte mir einen Apparat gemacht (Fig. 28), worin eine Platte Schellack ist, ein feiner Platindraht, der durch dasselbe geht, und oben bloß seinen Querschnitt entblößt hat, ein auf dem Schellack ruhender Ring von Fließpapier, und destillirtes Wasser, das durch den Papierring an seinem Orte gehalten wird, und eben hinreicht das Ende des Drahts zu bedecken; ein anderer Draht berührt ein in dem Wasser liegendes Stück Zinnfolie, und ist außerdem verbunden mit dem Ableitungszug. Auf diese Weise war es leicht, indem man entweder positiv oder negativ machte, durch sein Ende einen Elektricitätsstrom in die Flüssigkeit zu senden und durch den Draht fortgehen zu lassen.

1607. Bei Verknüpfung des Drahtes mit einer kräftigen Elektrisirmaschine konnte, während der Thätigkeit derselben, nicht die geringste Störung im Niveau der Flüssigkeit über dem Ende des Drahts beobachtet werden; allein zugleich ergab sich nicht die geringste Anzeige einer elektrischen Ladung am Conductor der Maschine; so vollständig war die Entladung. Ich schließe hieraus, daß die in einer gegebenen Zeit durchgehende Elektricitätsmenge im Vergleich zum Leitvermögen der Flüssigkeit zu klein war, um den erwünschten Effect hervorzubringen.

1608. Ich lud nun eine große Leidner Batterie (291) und entlud sie durch den Draht , jedoch mit Einschaltung eines feuchten Fadens von zwei Fuß Länge, um Funken in dem Wasser zu verhüten, und die Entladung,