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sie hin stattfindenden Vertheilung ausüben. Wäre es der Fall, so schien mir dieß nicht nur höchst wichtig für das weitere Verständniß der Gesetze und Resultate der Vertheilung, sondern auch ein abermaliges und sehr kräftiges Argument für die von mir aufgestellte Theorie, daß das Ganze auf einer Molecular-Action beruhe, nicht auf einer in merkliche Ferne.

Die Frage kann so gestellt werden: Gesetzt sey eine elektrisirte Platte, aufgehängt in der Luft, und seyen zwei ganz ähnliche Platten, zu beiden Seiten von , in gleichen Abständen, parallel mit derselben, unisolirt angebracht. wirkt dann gleich stark vertheilend auf und . Wenn nun bei dieser Stellung der Platten irgend ein anderes di-elektrisches Mittel als Luft, z. B. Schellack, zwischen und gebracht wird, wird dann die Vertheilung zwischen ihnen noch dieselbe bleiben? Wird dann das Verhalten von und zu , trotz der Verschiedenheit der zwischen sie eingeschalteten di-elektrischen Stoffe, ungeändert seyn?

1253. So weit ich mich erinnere, ist angenommen, daß eine solche Variation der Umstände keine Aenderung bewirke, und das Verhalten von und zu gänzlich von den Abständen derselben abhänge. Ich entsinne mich nur einer experimentellen Erläuterung dieser Frage, und das ist die von Coulomb[1], in der er zeigt, daß ein Draht, von Schellack umgeben, genau dieselbe Elektricitätsmenge aus einem geladenen Körper zog, als von Luft umgeben. Der Versuch war mir kein Beweis von der Richtigkeit der Annahme. Denn es sind nicht bloß die den geladenen Körper umgebenden Schichten der di-elektrischen Substanzen, welche man zu untersuchen und vergleichen hat, sondern die Gesammtmasse zwischen jenem Körper und den umgebenden Leitern, woran die Vertheilung endet. Ladung beruht auf


  1. Mémoires de l’Acad. 1787, p. 452, 453.