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es die chemische Wirkung des Metalls und eines der Ionen des angewandten Elektrolyten sey, welche alle Elektricität der voltaschen Kette erzeugt. So geht der Strom, wenn Eisen und Kupfer in verdünnte Säuren getaucht werden, von dem Eisen durch die Flüssigkeit zum Kupfer, wie Humphry Davy gezeigt hat[1]; in Kalilauge hat er dieselbe Richtung, aber in einer Lösung von Schwefelkalium geht er umgekehrt. In den beiden ersten Fällen ist es der mit dem Eisen sich verbindende Sauerstoff, in dem letzteren der mit dem Kupfer sich verbindende Schwefel, durch den der elektrische Strom erzeugt wird. Allein diese beiden Ionen existiren als solche in dem gleichzeitig zersetzt werdenden Elektrolyt; und was mehr ist, sie beide sind Anionen, denn sie entlassen die Elektrolyten an ihren Anoden, und wirken gerade wie Chlor, Jod oder irgend ein anderes Anion gewirkt haben würde, welches statt der zuvor die voltasche Kette in Thätigkeit setzenden genommen worden wäre.

944) Der folgende Versuch vervollständigt die Reihe der Beweise über den Ursprung der Elektricität in der voltaschen Säule. Ein flüssiges Amalgam von Kalium, von diesem Metall nicht mehr als ein Hundertel enthaltend, wurde in Wasser gebracht und durch ein Galvanometer mit einer in demselben Wasser befindlichen Platinplatte verbunden. Sogleich ging ein elektrischer Strom von dem Amalgam durch den Elektrolyt zum Platin. Dieser Strom konnte nur durch die Oxydation des Metalls hervorgerufen seyn, denn es war weder eine Säure noch ein Alkali vorhanden, um sich mit ihm zu verbinden oder auf ihn einzuwirken.

945) Ferner brachte ich eine Platin- und eine blanke Bleiplatte in reines Wasser. Sogleich ging ein starker Strom von dem Blei durch die Flüssigkeit zum Platin. Er war sogar so stark, daß er eine Jodkalium-Lösung zersetzte; die, bei Anwendung des schon (880) Fig. 1


  1. Elements of chemical Philosoph, p. 148.