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gebildete Oxyd auflöst, mit dem metallischen Zink in Berührung steht, so scheint keine Schwierigkeit in der Betrachtung, daß das Oxyd daselbst einen, seiner chemischen Wirkung auf die Säure proportionalen elektrischen Zustand dem ohne Zersetzung leitenden Metall mittheilen könne. Allein an der Seite der Säure ist keine Substanz zur Vervollständigung des Stroms da; das Wasser als Wasser kann ihn nicht leiten, oder wenigstens einen so kleinen Antheil, daß die Wirkung rein zufällig und fast unwahrnehmbar ist (970); und als ein Elektrolyt kann es ihn nicht leiten, weil ein Elektrolyt vermöge der gegenseitigen Beziehung und Wirkung seiner Theilchen leitet, und weil weder eins der Elemente des Wassers noch das Wasser selbst, so weit wir beobachten können, gegen Schwefelsäure ein Ion ist (818)[1].

926) Diese Ansicht von dem secundären Charakter der Schwefelsäure als eines Agens bei der Erzeugung des voltaschen Stroms wird ferner unterstützt durch die Thatsache, daß der erzeugte und durchgelassene Strom direct und genau proportional ist der Menge des zersetzten Wassers und der Menge des oxydirten Zinks (868. 991), und er ist derselbe wie der, welcher zur Zersetzung einer gleichen Menge Wasser erfordert wird. Da also die Wasserzersetzung zeigt, daß sie die Elektricität hergegeben hat, so bleibt keine andere Elektricität zu erklären, oder irgend eine andere Wirkung als die zwischen dem Zink und dem Wasser stattfindende herzuleiten übrig.

Taf. I Fig. 7

927) Der allgemeine Fall (denn er schließt den früheren (924) ein) bei Säuren und Basen läßt sich theoretisch folgendermaßen angeben. Es sey (Fig. 7 Taf. 1) eine trockne Sauerstoffsäure und eine trockne


  1. Man sieht, dieß stimmt mit Humphry Davy, welcher experimentell zu der Ansicht gelangte, daß Säuren und Alkalien bei ihrer Verbindung keinen elektrischen Strom hervorrufen. Philosoph. Transact. f. 1826, p. 398.