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des Zinks zum Chlor abzuhängen, und genau im Verhältniß zu der, in der That zu einander aequivalenten Anzahl der sich verbindenden Zink- und Chlortheilchen in Circulation gesetzt zu werden.

921) Allein, wenn man die Oxydation oder eine andere directe Einwirkung auf das Metall selbst als die Ursache und Quelle des elektrischen Stroms betrachtet, ist es von der äußersten Wichtigkeit zu bemerken, daß der Sauerstoff oder andere Körper sich in einem besonderen Zustand, nämlich in dem Zustand der Verbindung befinden muß, und nicht bloß dieß, sondern, ferner beschränkt, in einem solchen Verbindungszustand und solchem Verhältniß, worin er einen Elektrolyten constituirt (823). Eine Zink- und eine Platinplatte, in Sauerstoffgas mit einander verknüpft, vermögen nicht einen elektrischen Strom zu erzeugen oder als eine voltasche Kette zu wirken, selbst wenn man die Temperatur so steigert, daß das Zink sich bei weitem rascher oxydirt als im Fall das Plattenpaar in verdünnte Schwefelsäure getaucht wäre, denn dieser Sauerstoff macht keinen Theil eines Elektrolyten aus, und kann daher die Kräfte vermittelst Zersetzung oder gar wie die Metalle durch sich selbst nicht weiter leiten. Sollte jemand an den gasigen Zustand Anstoß nehmen, so denke er sich flüssiges Chlor. Dieß erregt, indem es sich mit dem Zink verbindet, keinen Elektricitätsstrom durch die beiden Platten, denn seine Theilchen können nicht die an dem Verbindungspunkt thätige Elektricität zu dem Platin durchleiten. Es ist an sich kein Leiter wie die Metalle, auch ist es kein Elektrolyt, also während der Zersetzung nicht der Leitung fähig, und folglich findet an der Stelle eine bloße chemische Action und kein elektrischer Strom statt[1].


  1. Ich will nicht behaupten, daß in solchen Fällen gar keine Spuren von Elektricität erscheinen. Ich meine nur, daß auf keine Weise Elektricität erregt werde, die von den die voltasche Elektricität erregenden Ursachen herrührte, oder zu ihnen Bezug hätte, [21] oder ihnen proportional wäre. Die zuweilen auftretende Elektricität ist der kleinst mögliche Bruch von der, welche die thätige Substanz erzeugen kann, wenn sie zu einer voltaschen Wirkung vorgerichtet wird; wahrscheinlich ist sie von dieser nicht 1/100000, selbst nicht 1/1000000, und sehr wahrscheinlich stammt sie aus einer ganz anderen Quelle her.