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aus einander setzen. Die Elektricität der voltaschen Säule (856 Anmerk.) ist, sowohl ihrem Ursprunge als ihrer Fortdauer nach, nicht abhängig von der gegenseitigen Berührung der Metalle (880. 915). Sie rührt gänzlich von chemischer Wirkung her (882), und ist in ihrer Intensität proportional den zu ihrer Erzeugung beitragenden Verwandtschaften (908), so wie ihrer Menge nach proportional der Menge von Substanz, welche während ihrer Entwicklung chemisch thätig ist (869). Diese feste Erzeugung ist wiederum einer der strengsten Beweise, daß die Elektricität chemischen Ursprungs ist.

917) Wie die Erzeugung der voltaschen Elektricität (volta-electro-generation) ein Fall von chemischer Action ist, so ist auch die Zersetzung durch voltasche Elektricität (volta-electro-decomposition) ein bloßer Fall von dem Uebergewicht einer Gruppe (sel) von kräftigeren chemischen Verwandtschaften über eine andere Gruppe von schwächeren; und wenn man das Beispiel zweier entgegenwirkender Gruppen solcher Kräfte (891) erwägt, und sich ihrer wechselseitigen Beziehung und Abhängigkeit erinnert, scheint es nicht nöthig, in Bezug auf solche Fälle, einen andern Ausdruck als den: chemische Verwandtschaft zu gebrauchen (wiewohl der: Elektricität, sehr passend seyn mag), so wenig es nöthig ist irgend ein neues Agens als mitwirkend zur Erzeugung der Resultate vorauszusetzen; denn wir können annehmen, daß die Kräfte an den beiden Orten der Wirkung durch Vermittlung der Metalle (Fig. 4 Taf. I) in directer Gemeinschaft stehen und gegen einander balancirt werden (891), auf ähnliche Art wie es bei mechanischen Kräften mittelst des Hebels der Fall ist (1031).

918) Alle diese Thatsachen zeigen uns, daß die Kraft, die man gewöhnlich chemische Verwandtschaft nennt, durch Metalle und gewisse Kohlenarten in Distanz mitgetheilt werden kann, daß der elektrische Strom nur eine andere Form der chemischen Verwandtschaftskräfte