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Quecksilberjodids (679. 691); und selbst das Wasser, welches seine Elemente beim Durchgang des Stroms so leicht ausgiebt, erleidet, wenn es völlig rein ist, kaum eine Veränderung, weil es dann ein sehr schlechter Leiter ist.

677) Sollte es späterhin bewiesen werden, daß das Ausbleiben der Zersetzung in den Fällen, wo sie aus chemischen Betrachtungen stark zu erwarten wäre (669. 674. 672), von der Abwesenheit oder dem Mangel an Leitvermögen herrühre, so würde auch zugleich bewiesen seyn, daß Zersetzung von Leitung abhange und nicht die letztere von der ersteren (413). Beim Wasser scheint dieß sehr nahe entschieden zu seyn. Andererseits ist der Schluß fast unabweisbar, daß bei den Elektrolyten das Durchlassungsvermögen für Elektricität von deren Zersetzbarkeit abhängt, indem sie nur so lange zersetzt werden als sie im Besitz dieses Vermögens sind, und zwar im Verhältniß zur Menge der getrennten Elemente (821). Ich mag mich jedoch für jetzt nicht dabei aufhalten diesen Punkt experimentell zu discutiren.

678) Wenn eine Verbindung Elemente enthält, welche bekanntermaßen zu den entgegengesetzten Enden der voltaschen Säule gehen, so scheinen doch die Verhältnisse, in welchen sie vorhanden sind, innig verknüpft mit der Zersetzbarkeit oder Unzersetzbarkeit ihrer Verbindung. So ist Zinnchlorür sehr leitend und zersetzbar (402), während Zinnchlorid weder leitet noch zersetzt wird (406). Quecksilberjodid, geschmolzen, wird nicht zersetzt (691), wiewohl es doch leitet; ich vermochte nicht es mit dem Jodür zu vergleichen, da das letztere in der Hitze in Quecksilber und Jodid zerfällt.

679) Diese wichtigen Verschiedenheiten veranlaßten mich, gewisse binäre Verbindungen zu prüfen, um zu ermitteln, ob ein die Zersetzbarkeit gemäß irgend einer Beziehung zu den Aequivalenten der Elemente regulirendes Gesetz zu entdecken sey. Unter den eben erwähnten