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mit den Körpertheilchen verknüpft ist, diesen ihre Verbindungskraft verleibt, fähig ist, in einen Strom versetzt, diese Theilchen aus ihrem Verbindungszustand herauszureißen, oder, mit anderen Worten, daß die Elektricität, welche eine gewisse Menge von Substanz zersetzt, und die, welche bei der Zersetzung derselben Menge entwickelt wird, gleich sind.

869) Die Harmonie, welche diese Theorie von der bestimmten Entwicklung und der entsprechenden bestimmten Wirkung der Elektricität einführt in die verwandten Theorien von bestimmten Proportionen und von der elektro-chemischen Affinität, ist sehr groß. Ihr gemäß sind die äquivalenten Gewichte der Körper einfach diejenigen Mengen von ihnen, welche gleiche Elektricitätsmengen enthalten oder gleiche elektrische Kräfte besitzen. Es ist die Elektricität, welche die Aequivalentzahl bedingt, weil sie die Verbindungskraft bedingt. Oder wenn wir die Atomentheorie annehmen, sind es die in ihrer gewöhnlichen chemischen Action zu einander äquivalenten Atome der Körper, welche im natürlichen Zustande mit gleichen Mengen von Elektricität verknüpft sind. Aber ich muß bekennen, ich bin vorsichtig (jealous) mit dem Ausdruck Atom; denn wiewohl es sehr leicht ist von Atomen zu reden, ist es doch sehr schwierig sich eine klare Idee von deren Natur zu machen, besonders wenn zusammengesetzte Körper in Betracht kommen.

870) Ich kann nicht umhin hier an die schöne Idee zu erinnern, welche, glaube ich, Berzelius (703) in der Entwicklung seiner Ansichten über die elektro-chemische Theorie der Affinität ausgesprochen hat, daß nämlich Wärme und Licht, die bei kräftigen Verbindungen entwickelt werden, die Folge der in dem Momente der Verbindung stattfindenden elektrischen Entladung sind. Diese Idee stimmt vollkommen überein mit der von mir gefaßten Ansicht über die mit den Körpertheilchen verknüpfte Elektricitätsmenge.