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geprüft ward, war die Veränderung in der Stärke der angewandten Lösung. Um das Wasser leitend zu machen, war ihm Schwefelsäure hinzugefügt (707); und es konnte daher scheinen, daß diese Substanz, wie viele andere, das Wasser, bei gleich bleibender Elektricitätsmenge, zersetzbarer mache. Allein es zeigte sich, daß dieß nicht der Fall war. Verdünnte Schwefelsäure von verschiedener Stärke wurde in verschiedene Zersetzungsapparate gebracht, und gleichzeitig einem und demselben elektrischen Strome ausgesetzt (714). Wie zuvor zeigten sich geringe Unterschiede, zuweilen in einem, zuweilen in dem anderen Strome, allein das Endresultat war, daß bei allen diesen Lösungen genau dieselbe Menge Wasser durch dieselbe Elektricitätsmenge zersetzt wurde, wiewohl bei einigen die Schwefelsäure sieben Mal so viel als bei andern betrug. Die stärkste Säure hatte das specifische Gewicht 1,495, die übrigen ein geringeres.

728) Bei Anwendung einer Säure von 1,336 spec. Gewicht waren die Resultate am gleichförmigsten, und Sauerstoff und Wasserstoff am häufigsten im richtigen Verhältniß zu einander. Solch eine Säure gab bei Einwirkung eines gleichen Stromes mehr Gas, als eine schwächere, vermuthlich weil sie es weniger löste. War die Säure sehr stark, fand ein merkwürdiges Verschwinden des Sauerstoffs statt. Eine Mischung von zwei Maaß starken Vitriolöls mit einem Maaß Wasser gab so 42 Volume Wasserstoff, aber nur 12 Volume Sauerstoff. Die Wasserstoffmenge war sehr nahe derjenigen gleich, welche aus Säure von 1,232 spec. Gewicht entwickelt wurde. Ich habe noch nicht Zeit gehabt, die Umstände in Betreff dieses Verschwindens des Sauerstoffgases genauer zu untersuchen; allein ich glaube, es rührt her von der Bildung von oxydirtem Wasser, die, wie Thénard gezeigt hat, durch Gegenwart einer Säure begünstigt wird.

729) Wiewohl es für den practischen Gebrauch des von mir beschriebenen Instruments nicht nöthig war, so untersuchte