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Gelegenheit haben werde von einem Gemeng aus Wasserstoff und Sauerstoff zu reden, so muß ich bemerken, daß darunter immer ein Gemeng von einem Volume Sauerstoff und zwei Volumen Wasserstoff, als dem Verhältniß zur Wasserbildung, zu verstehen ist. Wenn es sich nicht anders angegeben findet, war der Wasserstoff immer mittelst verdünnter Schwefelsäure und reinen Zinks, so wie der Sauerstoff durch Erhitzung aus chlorsaurem Kali dargestellt.

639) Gemenge von Sauerstoff und Wasser mit Luft, welche ein Viertel, die Hälfte oder selbst zwei Drittel von letzterer enthalten, wurden mit zubereiteten Platinplatten (570. 605) in Röhren gebracht. Die Wirkung auf sie war fast eben so gut wie wenn keine Luft zugegen war; die Verzögerung war viel geringer als sich nach der bloßen Verdünnung und dem gehemmten Zutritt der Gase erwarten ließ. In drittehalb Stunden war das hineingebrachte Gemeng von Sauerstoff und Wasserstoff fast ganz verschwunden.

640) Wenn aber ähnliche Versuche mit ölbildendem Gase angestellt wurden (mit Platinplatten, die in Säure als positive Pole der Säule gedient hatten (570)), so waren die Resultate ganz anders. Zu einem Gemeng von 29,2 Vol. Wasserstoff und 14,6 Sauerstoff (also dem Verhältniß der Wasserbildung) wurde ein Gemeng von 3 Vol. Sauerstoff und 1 Vol. ölbildenden Gases hinzugesetzt, so daß das letztere Gas nur des Ganzen ausmachte. Dennoch wollte in diesem Gemeng die Platinplatte in 45 Stunden nicht wirken. Diese Wirkungslosigkeit lag nicht am Platin, denn als dasselbe nun herausgenommen und in ein Gemeng von Sauerstoff und Wasserstoff gebracht wurde, wirkte es sogleich, und führte in 7 Minuten die Verpuffung der Gase herbei. Dasselbe Resultat wurde mehrmals erhalten und bei Anwendung größerer Verhältnisse von ölbildendem Gase schien die Hoffnung auf eine Wirkung noch geringer zu seyn.