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so bemühte ich mich auf dieses Resultat ein neues Meßwerkzeug zu construiren, welches wegen seines Gebrauchs, wenigstens vorläufig, Volta-Elektrometer (739) genannt werden mag.

566) Im Laufe der Versuche, um dieses Instrument wirksam zu machen, beobachtete ich bisweilen zu meinem Erstaunen einen Verlust bei den aus den Wasserzersetzungen erhaltenen Gasen, und zuletzt ein wahres Verschwinden von Portionen, die entwickelt, aufgefangen und gemessen worden waren. Die Umstände dieses Verschwindens waren folgende. Eine Glasröhre, etwa 12'' lang und 0'',75 im Durchmesser haltend, besaß in ihrem oberen Ende zwei hermetisch eingeschmolzene Platinpole. So weit diese Pole durch das Glas gingen, waren sie von Draht; inwendig endigten sie aber in Platten, welche mit Gold an die Drähte gelöthet waren (Fig. 1 Taf. III)[1]. Die Röhre war mit verdünnter Schwefelsäure gefüllt und in einem Becher voll derselben Säure umgekehrt. Durch Verbindung der Drähte mit einer voltaschen Batterie, war so viel Sauerstoff- und Wasserstoffgas entwickelt worden, daß vier Fünftel der Röhre oder 416 Theile der Skale davon eingenommen wurden. Bei Trennung der Röhre von der Batterie fing das Gasvolum sogleich an abzunehmen; nach ungefähr fünf Stunden waren nur 13,5 Theile übrig, und zuletzt verschwanden auch diese.

567) Durch verschiedene Versuche ergab sich, daß der Sauerstoff und Wasserstoff nicht entwichen oder absorbirt


  1. Um diese interessante und lehrreiche Abhandlung den Lesern möglichst rasch zu überliefern, ist dieselbe einstweilen ohne die dazu gehörigen Figuren gegeben, in der Voraussetzung, das sie dadurch an Verständniß im Allgemeinen nicht verliere. Die Figuren werden übrigens mit der sehr wichtigen siebenten Reihe dieser Untersuchung, welche der Hr. Verfasser mir gleichzeitig mit der vorliegenden übersandte, in wenigen Wochen nachgeliefert werden.
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