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Flüssigkeiten diese Wirkung nicht zeigen, wenigstens Quecksilber nicht bei oder nahe unter seinem Siedpunkt; daß dieß Vermögen nicht von der Porosität herrühre; daß es bei einem und demselben Körper sehr mit dessen Zustand variire; daß es, in erhöhter Temperatur, sich außer dem Gemeng von Sauerstoff und Wasserstoff auch auf manches andere Gasgemeng erstrecke. Sie halten es für wahrscheinlich, das Platin erlange sein Vermögen durch die Berührung mit der während seiner Reduction entwickelten Säure oder durch die Hitze selbst, welcher es dabei ausgesetzt ist.

612) Die HH. Dulong und Thénard[1] äußern sich mit großer Vorsicht über die Theorie dieser Wirkung, beziehen sie aber auf die zersetzende Kraft, welche Metalle auf Ammoniak in Temperaturen ausüben, in denen dieses für sich allein nicht zersetzt werden würde. Sie bemerken, daß diejenigen Metalle, welche in dieser Hinsicht am wirksamsten sind, die Vereinigung von Sauerstoff und Wasserstoff am wenigsten herbeiführen, während Platin, Gold u. s. w., welche die schwächste Kraft zur Zersetzung des Ammoniaks besitzen, die stärkste zur Vereinigung von Sauerstoff und Wasserstoff haben. Daraus sind sie zu glauben geneigt, daß es einige Gase gebe, welche sich unter dem Einflusse von Metallen zu verbinden, andere dagegen, welche sich zu trennen streben, und daß diese Eigenschaft nach entgegengesetzten Richtungen hin mit den verschiedenen Metallen veränderlich sey. Am Schlusse ihres zweiten Aufsatzes bemerken sie überdieß, daß die Wirkung dieser Art sich mit keiner bekannten Theorie verknüpfen lasse; und wiewohl merkwürdigerweise diese Wirkungen, wie die meisten elektrischen Actionen, vorübergehend sind, sagen sie doch, daß die Mehrzahl der von ihnen beobachteten Erscheinungen


  1. Annales de chim. et de phys. T. XXIII p. 440 und T. XXIV p. 380.