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597) Nicht selten geschah es, daß Platten, die erhitzt worden waren, dieß Vermögen nicht zeigten, wiewohl sie zwei Stunden lang ungestört in dem Gasgemeng gelassen wurden. Zuweilen ereignete es sich auch, daß eine Platte, die, nachdem sie zum dunkeln Rothglühen erhitzt worden, schwach wirkte, ihre Wirksamkeit verlor, wenn man sie der Weißglühhitze aussetzte; und zu andern Zeiten wurde die Platte, die, wenn sie schwach erhitzt gewesen, nicht wirkte, durch ein kräftigeres Glühen wirksamer gemacht.

598) Wiewohl also die Wärme in ihrer Wirkung unsicher ist, und sie oft die von den Platten am positiven Pol der Säule (584) erlangte Kraft vermindert, so ist doch einleuchtend, daß sie Platin wirksam machen kann, welches zuvor unwirksam war (595). Die Ursache dieses bisweiligen Fehlschlagens scheint davon herzurühren, daß die Oberfläche des Metalls mit etwas Fremdartigem, das zuvor an ihr haftete und durch die Wirkung der Hitze sich noch inniger an sie legte, verunreinigt war, oder aus der Lampenflamme oder selbst der Luft dergleichen Dinge aufnahm. Oft geschieht es, daß eine polirte Platinplatte bei Erhitzung mit der Weingeistlampe und dem Löthrohr, matt und dunkel wird durch Etwas entweder Gebildetes oder daselbst Abgesetztes. Und dieß, und viel weniger als dieß, ist hinreichend, das Platin abzuhalten, die hier in Betracht gezogene sonderbare Fähigkeit zu zeigen (634. 636). Platin soll sich auch mit Kohle verbinden können; es ist daher nicht unwahrscheinlich, daß wenn beim Erhitzen Kohle oder kohlenhaltige Stoffe zugegen sind, ein Häutchen von solcher Verbindung gebildet werde, und dadurch das Auftreten der dem reinen Platin angehörigen Eigenschaft verhindere.