472)[WS 1] Es ist die Meinung mehrer Physiker, daß die Gegenwart des Wassers wesentlich sey für eine elektro-chemische Zersetzung und auch für die Elektricitätsentwicklung durch die voltasche Batterie. Da die Zersetzungszelle nichts weiter ist als eine der Zellen der Batterie, in die man zum Behufe des Versuchs gewisse Substanzen gebracht hat, so ist es wahrscheinlich, daß das, was in dem einen Fall ein wesentlicher Umstand ist, es auch mehr oder weniger in dem andern seyn werde. Die Meinung also, daß Wasser zur Zersetzung wesentlich sey, hat wohl ihren Grund in der Behauptung Humphry Davy’s, daß »außer den wasserhaltigen keine Flüssigkeiten bekannt sind, welche sich als Verbindungsmittel zwischen den Metallen oder dem Metalle des voltaschen Apparats gebrauchen lassen«[1], und ferner, daß, »wenn irgend eine Substanz, die aus Wasser, Sauerstoff und einem brennbaren oder metallischen Stoff besteht, durch Erhitzung flüssig gemacht und jenen Drähten ausgesetzt wird, ähnliche (Zersetzungs-) Erscheinungen auftreten«[2].
473) Von dieser Meinung haben, glaube ich, andere Physiker bewiesen, daß sie unrichtig sey, wiewohl ich
- ↑ Vorlage: 272).
Michael Faraday: Fünfte Reihe von Experimental-Untersuchungen über Elektricität. Johann Ambrosius Barth, Leipzig 1834, Seite 409. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Experimental-Untersuchungen_%C3%BCber_Elektricit%C3%A4t_05.pdf/9&oldid=- (Version vom 31.7.2018)