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der Spitze zuwärts liegenden Ecken, d. h. an den beiden Ecken, welche Elektricität aus der Luft empfingen, Säure entwickelt. Jede Vorsicht war getroffen, damit nicht diese Säure von den durch die Luft gegangenen Funken oder Lichtpinseln gebildet worden seyn konnte (322); und diese sowohl wie die begleitenden Thatsachen überhaupt sind hinreichend zu zeigen, daß die Säure wirklich das Resultat der elektro-chemischen Zersetzung war (466).

464) Ein langes, an einem Ende breites und am andern zugespitztes Stück Kurkumäpapier wurde mit der Salzlösung angefeuchtet und unmittelbar mit der Maschine verbunden, so daß sein zugespitztes Ende sich der Spitze auf der Ableitung gegenüber befand. Als die Maschine gedreht wurde entwickelte sich Alkali an jenem spitzen Ende; und selbst als die Leitung fortgenommen ward, und man die Elektricität ganz allein in die Luft entweichen ließ, ward dennoch dort, wo die Elektricität das Kurkumäpapier verließ, Alkali entwickelt.

465) Es wurden nun Anordnungen gemacht, wobei die zu zersetzende Substanz gar nicht mit Metallen in Verbindung kam, sondern beide Pole (wenn man hier diesen Namen noch gebrauchen darf) nur aus Luft gebildet wurden. Ein Stück Kurkumäpapier (Taf. III Fig. 4) und ein Stück Lackmuspapier , beide mit Glaubersalzlösung getränkt, wurden so zusammengelegt, daß sie einen feuchten zugespitzten Conductor bildeten, und dann mit Wachs zwischen den Spitzen zweier Nadeln befestigt, von denen die eine durch einen Draht mit dem Conductor der Maschine und die andere mit der Ableitung verbunden war. Der Zwischenraum zwischen der Papier- und Nadelspitze betrug auf jeder Seite ungefähr einen halben Zoll; die positive Spitze lag dem Lackmuspapier gegenüber, die negative dem Kurkumäpapier. Die Maschine ward nur eine Zeit lang gedreht, worauf die Zersetzung auch bald zum Vorschein kam, denn die