Seite:Experimental-Untersuchungen über Elektricität 05.pdf/28

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

das Verhältniß der Luft zu einem Metall in elektrischer Hinsicht so klein, daß man, statt der Ersetzung des letzteren durch die erstere (462) eine gerade umgekehrte Wirkung erwarten sollte. Und selbst wenn man dieß einräumt, würde doch der Versuch mit dem Wasser (495) auf einmal alles niederschlagen, indem der zersetzende Pol dabei aus einer Substanz besteht, welche als fähig, die Verbindung von Elektricität und Substanz zu leiten, angesehen wird.

508) Was die Ansichten der HH. Riffault und Chompré betrifft (485), so ist das Vorkommen einer Ablagerung im Laufe des Stroms den wohlbekannten Wirkungen, welche bei den bis heute angewandten Formen des Versuchs erhalten wurden, so zuwider, daß es bewiesen werden muß, bevor die darauf beruhende Hypothese berücksichtigt zu werden braucht.

509) Die Betrachtung der verschiedenen Theorien über die elektro-chemische Zersetzung hat mir, während sie mich mißtrauisch machte, Zutrauen gegeben, ihre Zahl um eine zu vermehren; denn erst dadurch, daß die, welche ich vorschlage, nach der reiflichsten Ueberlegung, die ungeheure Sammlung der zu diesem Zweig der Wissenschaft gehörigen Thatsachen zu erklären, und mit ihr übereinzustimmen, von keiner derselben widersprochen zu werden scheint, bin ich ermuthigt sie aufzustellen.

510) Die elektro-chemische Zersetzung beruht, wie bekannt, wesentlich auf dem Strom von Elektricität. Ich habe gezeigt, daß in gewissen Fällen (375) die Zersetzung proportional ist der durchgegangenen Elektricitätsmenge, gleichviel welche Intensität sie oder ihre Quelle besitzt, und daß dasselbe wahrscheinlich für alle Fälle richtig ist (377), selbst wenn man einerseits die Sache in größter Allgemeinheit und andererseits den Ausdruck in großer Genauigkeit nimmt.

511) Indem ich hier von dem Strome spreche, sehe ich mich genöthigt noch umständlicher zu seyn als bei