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mehren anderen in Arbeit, und werde sie in einer der folgenden Abhandlungen mittheilen.

506) Wider die Hypothesen, daß Anziehung von den Polen die Ursache der elektro-chemischen Zersetzung sey, ließen sich noch viele andere Gründe anführen; doch will ich lieber zu der Ansicht übergehen, die mir vereinbarer mit den Thatsachen scheint, und nur noch die Bemerkung machen, daß, wenn die Zersetzung mittelst der voltaschen Batterie von der Anziehung der Pole oder der sie umgebenden Theile abhinge, diese elektrische Anziehung, da sie stärker ist als die gegenseitige Anziehung der getrennten Theilchen, stärker seyn würde, wenn auch nicht als die stärkste, doch als eine sehr starke chemische Anziehung, wie sie z. B. zwischen Sauerstoff und Wasserstoff, Kalium und Sauerstoff, Chlor und Natrium, Säure und Alkali u. s. w. stattfindet; – eine Folgerung, welche, obgleich vielleicht nicht unmöglich, doch beim gegenwärtigen Zustand unserer Kenntnisse sehr unwahrscheinlich erscheint.

507) Die Ansicht des Hrn. De La Rive (489), und auch die der HH. Riffault und Chompré (485) von der Art, wie die elektro-chemische Zersetzung bewirkt wird, ist sehr verschieden von der bereits betrachteten, und wird nicht durch Gründe oder Thatsachen gegen die letztere vertheidigt. Genommen wie sie von dem ersteren Physiker aufgestellt ist, scheint sie mir unzureichend, die von mir beschriebenen Versuche über Zersetzung gegen Luft- (462. 469) und Wasserflächen (495) zu erklären. Denn, wenn man auch zwischen Metallen und feuchten Leitern die physikalischen Verschiedenheiten, welche Hr. de la Rive annimmt, um die Durchlassung der aus Substanz und Elektricität gebildeten Verbindung durch letztere (die feuchten Leiter), und die Durchlassung der bloßen Elektricität durch erstere (die Metalle) zu erklären, für einen Augenblick zugiebt, so ist doch