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unter dem Pol befindlichen Theil der Magnesiawolke das Ansehen gab, wie wenn er von diesem Pol angezogen würde; diese Erscheinung war indeß ganz und gar eine Wirkung der Ströme, und stellte sich erst ein, lange nachdem die verlangten Phänomene hinreichend ausgemittelt waren.

496) Nach einer Weile wurde die voltasche Communication unterbrochen, und die Pole mit möglichst geringer Erschütterung aus dem Wasser und der Lösung gezogen, damit die an ihnen haftende Flüssigkeit untersucht werden konnte. Der Pol zeigte bei Berührung mit Kurkumäpapier keine Spur von Alkali; es konnte nichts als reines Wasser an ihm aufgefunden werden. Der Pol dagegen, wiewohl aus einer größeren Tiefe und Menge von Flüssigkeit hervorgezogen, wurde so sauer befunden, daß er unzweideutig auf Lackmus, auf die Zunge und andere Prüfmittel einwirkte. Hier waren also durchaus keine alkalischen Salze dazwischen getreten, welche zuerst eine Zersetzung erlitten, und dann durch einen bloß chemischen Proceß die Abscheidung der Magnesia entfernt von den Polen bewirkten.

Der Versuch wurde mehrmals wiederholt und immer mit demselben Erfolg.

497) Da man nun die bei elektro-chemischen Zersetzungen ausgeschiedene Substanz erscheinen lassen kann gegen Luft (465. 469), welche nach dem gewöhnlichen Sprachgebrauch kein Leiter ist, auch nicht zersetzt wird, – oder gegen Wasser (493), welches leitend und zersetzbar ist, oder gegen Metallpole, welche vortreffliche Leiter, aber unzersetzbar sind, – so scheint wenig Grund vorhanden, die Erscheinungen im Allgemeinen von einer Anziehung oder von anziehenden Kräften solcher Pole, wenn diese auf gewöhnliche Weise angewandt werden, abzuleiten, da man in den beiden ersteren Fällen schwerlich dergleichen Anziehungen annehmen kann.

498) Es ließe sich sagen, daß in diesen Fällen die