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mit den Basen vornehme und sie am negativen Pol anhäufe. Sie halten gleichfalls die Ströme für desto kräftiger je näher sie den respectiven Polen kommen, und behaupten, der positive Pol sey stärker als der negative[1].

486) Hr. Biot ist sehr vorsichtig in Aeußerung einer Meinung über die Ursache[WS 1] der Trennung der Elemente eines zusammengesetzten Körpers.[2] So weit sich aber die Erscheinungen einsehen lassen, bezieht er sie auf die entgegengesetzt elektrischen Zustände der in der Nähe der beiden Pole befindlichen Portionen der zersetztwerdenden Substanz. Am positiven Pol ist die Flüssigkeit am positivsten; von da an nimmt sie an Positivität ab bis zur Mitte, wo sie neutral und nicht elektrisch ist; allein von hier aus bis zum negativen Pole wird sie fortwährend negativer[3]. Wird ein Salztheilchen am negativen Pol zersetzt, so nimmt er an, das Säuretheilchen erlange von dem Pol einen stärker negativ elektrischen Zustand als die umgebenden unzersetzten Theilchen, und werde daher aus ihnen fortgestoßen zu der gegen den positiven Pol hinliegenden Portion der Flüssigkeit, wohin es auch von diesem Pole selbst und von dem ihm umgebenden Theilchen der positiven unzersetzten Flüssigkeit gezogen werde[4].

487) Hr. Biot scheint nicht die von Grotthuß, Davy u. s. w. erwähnten successiven Zersetzungen anzunehmen; allein er scheint zu glauben, daß die Substanz auf die Dauer ihres Uebergangs mit Elektricität verbunden oder vielmehr bekleidet werde[5], und daß sie, wiewohl


  1. Annal. de chimie, 1807, T. LXIII p. 83.
  2. Précis élémentaire de physique, 3me Edition, 1824, T. I p. 641.
  3. Ebendaselbst, p. 637.
  4. Ebendaselbst, p. 641. 642.
  5. Ebendaselbst, p. 636.

  1. Vorlage: Urache