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sogleich hörte der Strom mit seinen Wirkungen gänzlich auf, wiewohl die Platindrähte darin eingeschlossen blieben, nicht mehr als ein Sechszehntel-Zoll von einander entfernt. Bei abermaliger Erwärmung ging der elektrische Strom wieder über, sogleich als die Schmelzung so weit vorgeschritten war, daß flüssige Masse die Pole verband.

396) Als das Chlorid bloß mit Einfügung Eines Drahts geschmolzen und darauf die Flüssigkeit mit dem andern berührt wurde, bildete sich, weil dieser kalt war, an seinem Ende ein Knopf von erstarrter Substanz, und deshalb ging, kein Strom über. Nur wenn dieser Draht so heiß ward, daß er mit der flüssigen Masse in Berührung kommen konnte, trat Leitung ein, und zwar eine sehr kräftige.

397) Mit Chlorsilber und chlorsaurem Kali auf gleiche Weise verfahren, wurden dieselben Resultate erhalten.

398) Sobald in diesen Fällen der Strom überging, trat Zersetzung der Substanz ein; doch den elektrochemischen Theil dieser Untersuchung werde ich, mit allgemeineren Ansichten, künftig in einem Aufsatz behandeln[1].

399) Andere Substanzen, welche nicht auf Glas geschmolzen werden konnten, wurden es vor dem Löthrohr auf Platin, welches mit einem Pol der Batterie verbunden war, und dann wurde ein mit dem andern Pol verbundener Draht in dieselben getaucht. Auf diese Weise zeigten auch Chlornatrium, schwefelsaures Natron,


  1. Schon 1801 wußte H. Davy, daß »trockner Salpeter, trocknes Aetzkali und Aetznatron zu Leitern des Galvanismus werden, wenn man sie durch starke Hitze flüssig mache« (Journal of the Royal Institution 1802, p. 53), nahm indeß nicht das allgemeine Gesetz gewahr, mit dessen Entwicklung ich beschäftigt gewesen bin. Merkwürdig ist, daß er elf Jahre später sagen sollte: Es giebt, außer den Wasser enthaltenden, keine Flüssigkeiten, welche fähig sind das Verbindungsmittel zwischen dem Metall oder den Metallen des voltaschen Apparats abzugeben. Elements of chemical philosophy, p. 169.