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die Verbindung mit der Batterie zu unterbrechen. Das Eis begann zu schmelzen, aber die Nadel bewegte sich nicht sogleich; erst als das Thauen so weit vorgerückt war, daß Theile von dem am Platinpol sitzenden Eise schmolzen, trat Leitung ein; dann aber war sie so stark, daß die Galvanometernadel bleibend fast 70° abgelenkt wurde.

386) Bei einem anderen Versuch war von einem 5 Zoll langen und Zoll breiten Platinspatel ein vier Zoll langes Stück in dem Eise befestigt, und letzteres zwischen den beiden Metallen nur Zoll dick. Dennoch isolirte diese Vorrichtung so vollkommen wie die frühere.

387) Es wurde nun etwas Wasser in das Gefäß auf das Eis gegossen; allein es trat keine Leitung ein, wiewohl offenbar flüssiges Wasser vorhanden war. Dieß hatte seinen Grund darin, daß die kalten Metalle das mit ihnen in Berührung kommende Wasser zum Gefrieren brachten und dadurch den noch flüssigen Theil desselben isolirten; ein guter Beleg von der Nichtleitungsfähigkeit des Eises, indem er zeigt, wie dünn die Schicht zu seyn braucht, um dem Strom der Batterie den Durchgang zu verwehren. Als auch Theile dieser dünnen Schicht an beiden Metallen schmolzen, trat Leitung ein.

388) Nach Erwärmung des Zinns und Fortnahme des Eisstücks fand sich, daß, weil einer der Korke nachgegeben hatte, das Platin mit einem seiner Ränder fast mit der innern Oberfläche des Zinns in Berührung gekommen war; allein ungeachtet der außerordentlichen Dünnheit des daselbst zwischen den Metallen befindlichen Eises ging keine merkliche Menge von Elektricität hindurch.

389) Diese Versuche wurden mehrmals mit gleichem Erfolge wiederholt. Zuletzt wurde eine Batterie von 15 Trögen oder 150 Paaren vierzölliger Platten stark geladen angewandt; allein auch dann ging keine merkliche Elektricitätsmenge durch die Eishülle.